Review: 2x03 „Belle Chose“

Übersetzungen. Verschiebungen. Umdeutungen. „Belle Chose“ ist ein Fest an Perspektivität und die unterschiedlichen Arten selbige auszudrücken. Wir gehen und reden und erfahren die Welt in unserem Körper, bis zu dem Moment wo diese Kohärenz zerbricht und wir uns einer neuen Welt stellen müssen, einer die uns aufgezwungen wurde, einer, die wir uns selbst erschaffen haben, einer, die uns nicht immer wohlgesonnen ist. Wir wandern und ändern, wir reden und übersetzen. Wir nutzen aus und werden ausgenutzt.

„Belle Chose“ ist neben einer sehr pointierten Story, die zu den mit-besten aller bisherigen Folgen gehört, so viele wunderschöne Untertöne, dass es mir schwer fällt sie nicht als die beste der 2. Staffel hinzustellen. Tim Minear ist dabei mit einer aufgeregten Frechheit unterwegs, die ihresgleichen sucht, man beachte z.B. nur den mit gigantischem Abstand besten Teaser der ganzen Show bisher und die Art wie er im Drehbuch mit seinen Chefs herummotzt („Yeah, you heard me“ oder „Paul sure as shit tries not to look“). Sassy stuff. David Solomon regiert nebenbei die Folge solide (aber nicht „Epitaph One“-brillant) zu den richtigen Momenten, ist ruhig, wenn’s passt, und damn creepy, wenn nicht, und erzeugt just die nötige Intensität an awkward um so manche Bilder sehr denkwürdig nachhallen zu lassen (Den Teaser und Echo!Terry vs. The Women fand ich visuell am herausragendsten). Die Übersetzung zwischen Tim und David scheint zumindest besser zu funktionieren als alle Übersetzungen zwischen den Charakteren der Folge. Denn an sich sind Übersetzungen immer eine haarige Angelegenheit.

Adelle und Boyd

Wir bekommen gleich zu Beginn präsentiert, wie Interpretation das geregelte Zusammenleben regelt. Adelle lässt ihren Head of Security nach Claire suchen, aber sie sind sich nicht einig, was denn nun eigentlich passiert ist („missing“ oder „leaving“) oder wer das denn eigentlich war, der passiert ist („Claire“ oder „Dr. Saunders“). Hier werden also nicht nur die Handlungen, sondern auch die sozialen Rollen verschieden interpretiert. Adelle sucht eine „wayward loved one“, die aus dem Schoß ihrer Familie entflohen ist (einer der Gründe, warum sie mit Bradley Karrens‘ Fall sympathisiert?), Boyd hingegen schreibt Claire Agentivität zu: Einen Ort verlässt man nur aktiv (pun intended), vermisst sein ist ein passiver Zustand, der sich in der Psyche von jemandem anderen abspielt.

Gleichzeitig interpretieren sie die Lage von Terry auch unterschiedlich, Boyd fragt sofort „We sure we wanna wake this guy up?“ und Adelle hinterfragt sofort seine fehlende „charity“. Danach gibt es weitere Übersetzungen, die von Adelle aber sofort unterbunden werden, hidden transcripts, die hidden bleiben sollen. Das System übersetzt also nicht nur, es reguliert auch, wer übersetzen darf, und wer nicht, und was übersetzt werden darf.

Ivy und Paul

Pauls Einführung in den neuen Beruf als Handler wird auch mittels Übersetzungen gestaltet: Er versteht die Sprache des Systems nicht, Ivy muss ihm erklären, wofür das „R“ steht und in einer herrlichen, aber leider aus der Folge rausgeschnittenen Szene rekapitulieren die beiden noch: „Well – what can you tell me about this guy?“ – „What guy?“ – „The suspect!“ – „You mean the client!“ Paul kennt sich noch nicht aus. Sein FBI-Schatten (grad in dieser Folge wieder riesig front and center) trübt noch seinen Umgang mit dem Dollhouse: Klienten sind verdächtige (Er war selber ein Klient in „Vows“ und arguably einer guten Portion von Season 1), Romanzen sind Pornos („R-rated“, etwas was er schon in „Man on the Street“ gelernt hat) und Echo ist… nackt. Holy crap. Nackt und wet. Und später übersetzt, angezogen und trocken und trotzdem hot as hell. Mit den Worten des verstorbenen Joe Hearn: „Did you think this would never happen?“

Echo selbst wird übersetzt zu Kiki, die auch sprachliche Probleme zu haben scheint: „Tell me I haven’t missed Gossen’s lecture. He’s hard enough to understand even when you’re there.“ Was auf Paul und das Dollhouse nicht besser zutreffen könnte. Auch eine schöne weggeschnittene Zeile zwischen Ivy und Paul ist, dass sie seine Unfähigkeit, die Rolle des Handlers richtig zu interpretieren, kommentiert mit „Didn’t they go over all this with you in Handler class?“ Das System ist eine Schule, und du musst erst lernen mitzuspielen.

Schule

Wir haben in „Belle Chose“ nämlich die explizite Auflösung eines Boyd-Jokes aus „Echoes“ erhalten: „Maybe that’s the clients new fantasy: Send a girl to college.“ It sure is. Schule ist ein Ort der Fantasie, wie jeder andere. Und die Macht der Schule, gesellschaftliche Interpretation zu regulieren, Leserichtungen vorzugeben und gleichzeitig reale gesellschaftliche Macht über ein Bewertungssytem („I try to be my best.“) auszuüben ist konkret an das Dollhouse angebungen. Umso bezeichnender auch, dass Kiki Literatur studiert, und zwar böse Literatur. Es ist der Umgang mit Sprache, der dir gelehrt wird, die Art der erlaubten Interpretationen, der genehmigten Diskurse, Machtpositionen und Stellungen. Die Dollhouse-Imprints und -Scripts tun nichts anderes.

Pauls Lernen im Umgang mit dem Dollhouse wird besonders herrlich in der Umkleide aufgezeigt, wo wir endlich neue Seitenstränge der Organisation zu Gesicht bekommen. Auch hier werden hidden transcripts reguliert (Franklin muss „Echo“ echoen, um ja keinen Hinweis zu hinterlassen) , Tatsachen erklärt („Normally that would be irony, but here one never knows!“) und bewertet („Well, this should be fun.“ und „You are a prize.“). Spannender kleiner Bruch hier: Franklin spricht multilingual („on la casa“ und „oui oui“). Das System kennt mehrere Sprachen, und weiß immer welche es wann einsetzen muss. Nebenbei kontrolliert es Pauls Umgang mit ihr („Magazine?“) und lässt ihn in der tiefen Verwunderung zurück, wie anders diese Schule von seiner vorherigen ist: „I was trained at Quantico.“ (die große FBI-Schule, zu der auch Eleanor Penn ging). Etwas, was das System auch inkorporieren kann, wenn Adelle sein Quantico explizit verwendet, wofür er dankbar ist (lieber Serienkiller als sexy Echo). Sein Imprint als FBI-Agent ist ihm derzeit die liebere Paul-Interpretation.

Sprache und Interpretation

Aber immer schimmert die zentrale Frage der Folge auf, nämlich wie fragil und unkontrollierbar die verwendete Sprache eigentlich ist. Kiki: „Shopping or killing?“ Zwei Interpretationen eines Wortes, die sogar die dümmste, kindlichste Fantasiefigur herausarbeiten kann. (Ironie-Level schlägt natürlich typisch für diese Show in alle Höhen, wenn sich herausstellt, dass sie beides und keines von beiden machen wird.) Im Dollhouse versucht Adelle als Boss besagte Freiheiten natürlich zu minimieren, der Kommunikationsfluss muss stringent und klar sein. Die Angestellten wissen das: Topher korrigiert Ivys Script in Season 1, Hearn weiß genau, dass er zu DeWitt geht, sollte Victor Sierra vergewaltigen, etc. Aber zwischen Boyd und Topher ist eine spannende Dynamik: Wie in „A Spy in the House of Love“, wo er ihm sagt, was er gleich DeWitt sagen wird, sagt er auch hier, dass Terry ein Psycho ist zuerst zu Boyd. Dieser kennt den Kommunikationsfluss aber zu gut, wie in ASITHOL, wo er ihm sagt „You better call DeWitt.“ heißt es hier: „Just show her what you showed me.“

Topher interpretiert daraufhin Bilder für Adelle, kommentiert und bewertet sie („a healthy, frankly overly-smart brain“) und es folgt eine weitere Auseinandersetzung über die Formulierung und den Stellenwert von Sprache, die leider auch rausgeschnitten wurde: Adelle „Well, there’s one sure way to avoid the ethical question. We inform the Karrens family that we tried everything and were unsuccessful. “ Und darauf Topher: „But that would be lying.” (und off her look) „I’m just kidding. We should totally lie. For the ethics.” Also a) don’t mess with Adelles Interpretation, und b) we should totally lie. For the ethics. Talk about a mission statement.

Noch eine sprachliche Uminterpretation samt Bewertung gefällig? Adelle zu Bradley: „I have a team standing by to return him to Mercy (Hospital?)” – „A return to Mercy. That has a poetry.” Aber nicht mal der Klient kann Adelles Interpretation brechen, sie greift zum Hörer, er beichtet. Später wird er an ihrer diskursiven Macht wieder scheitern („I don’t understand why you won’t just let me speak with him.“) Adelle und Topher haben auch noch einen Moment, wo was gesagt wird unklar ist: „So you’re saying we’ve imprinted an Active as a serial killer and blindly set him loose on
the streets?” – “I wasn’t saying that.”

Familie

Bradley ist dabei nicht nur die Anbindung an das diese Staffel stark durchziehende Thema Familie, er expliziert auch, dass das familiäre Private gut und gerne zu Verschleierung gesellschaftlicher Missstände hergenommen wird. Als alles schief geht, will er sich vom System zurück in die kleine Logik der Familie zurückziehen, Terry mitnehmen, aber the damage is already done (to his head). Als Shareholder von Rossum erinnert er uns daran, dass das System in alle möglichen privaten Geheimnisse und Lebensbereiche eingreifen kann, und dass die Mächtigen die Macht haben, gesellschaftliche Balance-Konzepte wie gerechte Richter zu kaufen. (Familie ist übrigens auch die Interpretation der Frauen, als Paul den Zusammenhang nicht erkennt und Bradley ihm erklärt, wie Terry diese Gruppe an Frauen übersetzt.)

Erstaunlich finde ich, dass Bradley dabei andeutet, dass Terry schon vorher Frauen entführt hat (er übersetzt das Wort sofort in „Survivors“), und dass die Familie diese überlebenden, aus der Hölle wieder freigekommenen Frauen mundtot machen konnte (Adelle und Madeline spring to mind). Aber wenn der Predator selbst im Koma liegt, bleiben die Frauen gefangen. Befreiung kommt nie durch einen zufälligen Autounfall, sie müssen schon konkret gegen Terry aufstehen, um freizukommen. Der in Season 1 in „Needs“ und „Epitaph One“ gezeigte Caroline/Adelle-Konflikt, wie auch der Echo/Dominic-Konflikt hatten dieselben Untertöne.

Terry

Terry (großartig: Joe Sikora) ist dabei ein wunderbares Spiegelbild von unseren main characters: Er fühlt sich einsam und ausgeschlossen, und bastelt sich Puppen, die nicht anders können, als nach seiner Pfeife zu tanzen. Gleichzeitig ist jede Eskalation Schuld der Unterdrückten, die ihn dazu gezwungen haben, seine Macht auszuleben. Der Predator ist zwar überzeugt, dass seine Macht nicht seine Schuld ist, aber er ist selbst eingebettet in ein predatorisches System, wo er auch mal unten ist, und wo er merkt, wie irrelevant diese Frage ist. Wer unten ist, wird definiert, und ist in einem Raum, den’s nicht mal gibt, ein Raum, der vom System konstant unsichtbar gehalten wird. Paul’s Raum. Enter Paul.

Und wieder wird besagte Macht diskursiv ausgeübt. Terry weist auf seinen Körper hin („I have no circulation!“), aber Paul’s erste Ohrfeige geht auf seinen Namen (und das Geschlecht dahinter). Dann sagt ihm Paul, dass Terry das Kommunikationsverhalten eigentlich kennen müsste („So, I gotta ask, Terry. And I think you know I gotta ask”). Und dann, als Terry einlenkt und zu Kommunikation als Gegenwaffe greift („I demand my phone call!“), erfährt er die volle Macht eines Systems, dass Sprache kontrolliert: No phone calls. You defer to Paul. Er weiß, wie die Sachen zu interpretieren sind („This isn’t a department. And I’m not a cop.“) und er weiß auch, wie diese Interpretationen ontische Wirkung haben („This is the room you’re not in.“) Er definiert sogar die von Bradley erfahrenen Terry-Interpretationen der Frauen-Rollen („Let me help you out: Mother, Big Sis, Little Sis, Aunt Sheila“ für Terry. Er definiert auch was „weird“ und „special“ und ein „trick“ ist. Paul defines the world, ladies and gentlemen. The student wird zum teacher, der getretene zum Treter.

Lehrer

Der Lehrer Gossen, der in der Schule den Umgang mit Sprache und Schrift, mit Literatur und Interpretation lehrt, erklärt uns folgendes: Das Konzept der Selbstidentität ist eine junge Erfindung. Wir sehen Literatur als Ausdruck dessen, denn im geschriebenen Wort sehen wir einen Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse. Gleichzeitig aber ist Gossen ein Lehrer, selbst eine Identität eingebettet in machtdurchzogene Verhältnisse, und selbst eine Identität, die eine eigenes spezifisches Interesse und Bedürfnis daran hat, Literatur so und so zu interpretieren. Dass die entwickelten Spuren nie nur Ausdruck, sondern immer auch Konstruktion sind, ist ihm als Lehrer völlig bewusst, denn immerhin geht er zu einer Institution wie dem Dollhouse, um sich eine konstruierte Persönlichkeit zu bestellen, die diese Lehr-Fantasie erfüllt. Er bewertet und bestraft Kiki („F“), er kommentiert und reguliert ihre Interpretation („Chaucer“ statt „Chauncy“) und er zerfließt in der Geilheit des Gefühls, jemandem, der unter seiner Kontrolle ist, das Gefühl zu geben, selbst in Kontrolle zu sein. Kikis Dummheit ist zwar sein turn-on, seine Schlauheit und Macht über sie, Prämisse seiner Fantasie, der eigentlich Trick ist aber Terrys Philosophie: Die Idee, dass die Macht von Frauen sexueller Natur, loziert in ihrer „Belle Chose“ ist. („Belle Chose“ war Chaucers Ausdruck für die Vagina.)

Die männliche Macht des Lehrers zu definieren was war und was ist sucht ihre Unterwerfung in der sexuellen Hingabe, ja sogar im Heranerziehen der sexuellen Macht eines naiven Mädchens. Gossen ist es der Kikis Macht als vaginal definiert, nicht Kiki. Terry ist es, der die sexuelle Freizügigkeit der Frauen in seiner Familie (man bedenke, wie er den Reisverschluss hochzieht, damit ja keine Cleavage zu sehen ist: „They care more about their dates and their boyfriends“) als korrigierbaren Fehler definiert, der ihn unbedeutend macht. Gossen ist das Spiegelbild von Terry in dem Sinne, dass er die sexuelle Macht der Frauen als was positives, und in seiner submissiven Phantasie lehrwertes ansieht, Terry fühlt sich von ihr bedroht, ausgeschlossen, verletzt. Beide haben aber gemein, dass sie Frauen nur als sexuell mächtige Wesen definieren. Der Clash dieser beiden Perspektiven ist, dass Terry Frauen als Huren ansieht, Gossen aber der Phantasie nachgeht, ihre Belle Chose sei nur ein self-empowerment. Der Clash ist der Brieföffner, ein Instrument, um an das geschrieben Wort zu gelangen.

Kiki und Gossens Dialog ist dabei durchsetzt von der Frage, dass Frauen nicht kapieren, wie Männer sie sehen und schreiben, mit dem Twist, dass sie exakt dazu konstruiert wurde („The detail is exquisite“). Kiki doesn’t „get“ Alisoun, she becomes her later on. Der Professor kann aber nicht echte Studentinnen dazu bringen, das einzusehen, also umgibt er sich mit den copies, die ihm das Gefühl haben, Macht ausüben zu können, sogar jene Macht, ihnen zu sagen, dass sie sich nicht von Männern definieren lassen sollen, dass sie selbst die Peitsche sind. Wenn die Girl power in der Vagina liegt, ist die man power wie Kiki so schön sagt die man-reaction.

Switch

Wenn der Switch passiert, kollidieren die Perspektiven gravierend, die Ordnung wird aufgehoben. Terry erkennt sich als Frau und findet diesen Teil seines Selbst abstoßend („Whore“ schreibt er auf sein Bild, auf Echos Bild). Er bleibt aber „him“ und findet es enorm „difficult“ ein „man“ zu sein, wenn er gleichzeitig „a hell of a woman“ ist. Kiki hingegen reagiert komplett anders: „What kind of man are you? Trying to hit a girl!“ Sie versteht es sich selbst zu verteidigen, ohne den homophoben Kontext des Angriffs jemals zu kapieren, weil sie sich selbst als Mann gar nicht umgedeutet hat, den Spiegel gar nicht vorgesetzt bekam. Diese Asymmetrie ist Tophers „Maybe they’re both Kiki.“

Kikis Selbstverteidigung findet ihre Parallele allerdings in Echos Kampf mit Terry, ihrem bewussten Versuch, diesen Imprint runterzudrücken. Sie weiß, dass er in ihr ist, dass er ein Teil von ihr ist, und sie kann von ihm in der dritten Person reden, obwohl sie sich selbst meint. Echo verkörpert das inkohärente Subjekt mit mehreren Bewusstsein, während Terry das inkohärente Subjekt mit mehreren Körpern darstellt (vor allem wenn er sich selbst im Koma, sich selbst im Spiegel sieht). Während Echo das „everyone is (in) me“ auszeichnet, ist für Terry “I am (in) everyone“ entscheidend. (Michael Halliday würde jauchzen, wenn er das sehen würde: Ersteres ist nämlich aktiv, letzteres passiv!) Echo arbeitet wieder (wie in „Instinct“) an der bewussten Auseinandersetzung mit der widersprüchlichen Natur des Ichs, während Terry versucht der technologischen Vervielfältigung seines Ichs entgegenzuwirken, seine Mission, seinen Hass zu vollenden. Echo stellt sich der widersprüchlichen Interpretationen einer Situation, Terry ist wie Adelle und Gossen darum bemüht, klarzustellen was wie interpretiert wird. Echo ist der technologisch unkontrollierbare, wuchernde Diskurs, der alle verbindet, eine Unordnung der Empathie. Terry ist wie Gossen und Adelle ein Verfechter des Narrativs, der technologischen Kontrollierbarkeit der Sprache (Schrift und Literatur sind hier zentrale Instrumente). „Belle Chose“ zeigt also nicht nur, wie anders Echo aufzufassen ist als die meisten anderen Charaktere der Show, es zeigt auch, wie die Charaktere in dreckigen Machtpositionen selbst immer wieder zu den Opfern ihrer technologischen Kontrolle werden. Macht ist rekursiv: Wird sie vervielfältigt, kannst du selbst betroffen sein. Gossens Erlebnis dessen – als Geilheit und Wunde – ist auch ein mission statement der Show. Der Remote-Wipe (als zentrales Zeichen der kommenden Apokalypse) ist auch eine Vervielfältigungs-Technik: Topher wollte ja nur Victor treffen, aber es kam anders. Während Macht also via Technologie wuchert, wuchert genauso in Echo das Verständnis für die richtigen Entscheidungen in Mitten all dem Chaos. Wenn brav nach Foucault Macht und Sprache (bzw. Macht und Diskurs) aneinander geknüpft werden, bleibt immer noch die Frage, wie die Kontrollmechanismen umgangen werden können, um im Netz eine Lücke zu finden. Echo ist als strategisch-essentialistisches Subjekt diese Lücke. Sie ist dabei niemals ein prä-diskursives Außen: Sie ist mitten drin in der ganzen (belle und nicht so belle) Chose und die Chose ist mitten in ihr, goodness gracious.

Spekulationen und Randbemerkungen
  • Enver Gjokaj. ´Nuff said.
  • „Belle Chose“ war natürlich „die beste der 2. Staffel“, weil ich die Review noch vor „Belonging“ angefangen habe. Ich lass es stehen, weil sie die beste der ersten drei ist, aber ihr ahnt schon, dass „Belonging“ die Serie nochmal auf ein anderes Level katapultiert.
  • Diese kurze Szene mit Topher, Ivy und dem „worm“ entzieht sich mir völlig. Worum ging’s da? Wozu ist die gut? Ich versteh kein Wort.
  • Das Drehbuch kann man auf Dollverse nachlesen.

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