Ich bin schon etwas speechless. Das ist nämlich so gar nicht das, wohin uns Act 1 eingeführt hat. Was als harmloses, kleines, nettes Internet-Musical anfing, wurde zu einem bitterbösen Charakterepos. Die Ankündigung von Act 2, das Drama, die Emotion dahinter, das ist es, was in Act 3 die treibende, wenn nicht die einzige Kraft ist.

Dr. Horrible gewinnt fast. Verliert fast. Gewinnt dann endgültig. Und verliert dann endgültig. Das alles binnen 4 Minuten. Er wollte mit dem Freeze Ray die Zeit anhalten, um die Worte zu finden, mit denen er Penny erobern könnte. Er benutzte ihn aber um Capt. Hammer anzuhalten, um Worte zu finden, den Leuten zu erklären, warum es richtig ist, ihn zu töten.

Das "What heist were you watching?"... als Capt. Hammer für das Stoppen des Wagens verantwortlich gemacht wird (die Redemption bei Horrible also übersehen wird)... welchen Kampf haben die Leute jetzt geschaut? "Why did you kill her?" fragt ein Reporter. Die Whedon-Ironie ist in full effect, Dr. Horrible bekommt fälschlicherweise einen Mord zugeschrieben, der ihn in die Evil League of Evil führt, ein Zufalls-Tod seiner Liebe, eher von Hammer herbeigeführt als von ihm. Nicht das das ganze Musical schon sehr charmant mit Gut vs. Böse umgeht, aber da am Ende, da kocht er die ganze ridiculousness und den ganzen Humor ganz typisch in einem dramatischen Messerstich zusammen. Dr. Horrible "gewinnt", die Fans, die League, Bad Horse. But he won't feel a thing.

Ich weiß nicht, aber ich bin überrascht. Erstaunt. Brauch mehr. Denn ich schätze mal nichts ist schöner, als wenn Joss Whedon deine Erwartungen übertrifft. Ich glaube, das war es auch, was 1997 passierte, als so ne Serie über ein blondes Mädchen anfing.