Sonntag, 21. Januar 2018

Empfehlung

Tierisch

Samstag, 2. August 2008

Adieu

Felys Tagebuch wird geschlossen.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Ungerechtigkeit

Komme gerade vom Tierarzt. Habe Hundeshampoo für Bonny (200 ml € 23,- ) und für die Kleinen (250 ml € 14,60) geholt.
Soll ich Ihnen sagen, was ich für mein Shampoo ausgebe?

Dienstag, 29. Juli 2008

Rätsel

Gestern las ich die Weisheit "Internet macht einsam".
Der Beitrag stammt von Oliver Gassner, der sich einmalmehr nicht entscheiden kan, ob er dafür oder dagegen ist, und falls doch, wofür oder wogegen.
Als ähnlich tiefgründig empfand ich heute beim HNO Arzt das Plakat mit der Botschaft "Schnarchen macht einsam". Jaja, Knoblauch auch.
Aber ich schweife ab.
Um wirklich einsam sein zu können, da braucht man in der Tat die Öffentlichkeit, da reichen so primitive Mittel wie Schnarchen oder Knoblauch bei weitem nicht aus. Ich könnte also Oliver Gassner u.U. sogar recht geben, wenn ich nur wüßte, was er genau meint.

Sonntag, 27. Juli 2008

Ausflug

Die Szene wiederholt sich jeden morgen: ich laufe mit meinen drei Hunden am Merkelhof vorbei, hinaus ins freie Feld. Charlie, der hofeigene Rauhaardackel, nimmt vom Haus aus unsere Witterung auf, fängt an zu bellen und wird rausgeschmissen. Er trottet dann langsam zu uns, läßt sich von meinen Bestien beschnuppern und von mir am Kopf kraulen. Dann läuft er - je nachdem wie er Lust hat - die ganze Strecke oder nur ein Stück des Weges mit. Gestern war er gut drauf und somit bis zum Schluß mitgelaufen. Wir waren schon auf dem Rückweg, als um die Kurve ein Radfahrer mit einem jungen Labrador an der Leine auftauchte. Da er keine Anstalten machte, seine Geschwindigkeit zu mindern, machte ich ein paar Schritte zur Seite und befahl meinen Hunden zu sitzen.
"Ganz schön mutig. Hoffentlich hat er seinen Hund im Griff!" dachte ich mir.
In diesem Moment passierte es. Erst Charlie, dann Ricky und Susi schlugen an, Bonny folgte Sekunden später auch. Charlie stürzte sich auf den Drahtesel und wollte ihm ins Hinterrad beißen. Und der junge Labrador zog voller Panik zur Seite und landete zusammen mit seinem Herrchen und dem Drahtesel im angrenzenden Maisfeld.
Es entwickelte sich eine, vom lauten Hundegebell begleitete, freundschaftliche Unterhaltung.
"Warum nehmen Sie Ihren verdammten Köter nicht an die Leine?"
Ich versicherte ihm, daß ich meine verdammten Köter an der Leine führe, und daß Charlie nicht zu uns gehört.
"Sie tragen doch die Verantwortung für ihn, wenn er mitläuft!"
Ich teilte ihm mit, daß mein Haftpflichtversicherer in diesem Punkt entschieden anderer Meinung ist.
"Jedenfalls haben Sie mit Ihren Hunden ein Problem! Sie haben angefangen zu bellen!"
Ich gab zu, daß ich mit meinen Hunden ein Problem habe, weil sie zusammen mehr als ich wiegen und in Augenblicken wie diesen etwas völlig anderes wollen als ich. Ich ließ ihn wissen, daß ich die Hunde schätzungsweise noch eine Minute halten kann, und daß nach dieser einen Minute mein Problem durchaus zu seinem werden könnte.
Er rappelte sich murrend auf, brachte sein Fahrrad hoch, betrachtete es eingehend und klopfte seine Hose sauber. Bis auf das Selbstvertrauen des jungen Labradors schien alles unbeschädigt zu sein. Sie verschwanden.
Ich brachte Charlie nach Hause. Sein Frauchen wartete auf ihn in der Tür. Charlie lief auf sie zu und humpelte dabei schrecklich: das macht er nämlich immer, wenn er Aufmerksamkeit erheischen möchte.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Die eigene Zukunft gestalten

Auf diese Empfehlung vom Manager-Magazin bin ich gestern gestoßen. Ein alter Hut, eigentlich. Über Steigerungsformen dieser dummen Floskel, die den Gestaltungsprozeß (aktiv, bewußt, zielgerichtet, nachhaltig u.s.w.) noch näher beschreiben, will ich mich gar nicht auslassen. Die Kernaussage genügt, um mich auf die Barrikaden zu bringen.
Denn: wie will man überhaupt etwas gestalten oder beeinflussen, was noch gar nicht existiert? Na?
Sie können's genausogut mit der Gestaltung der Vergangenheit versuchen, liebe Leser. Die Einflußmöglichkeiten sind hier nicht unbedingt schlechter.

Dienstag, 22. Juli 2008

Kolossale Irrtümer (2)

Im Wettbewerb mit sich selbst kann der Mensch nur gewinnen.


Nachtrag: Die Nr. 1 in dieser Reihe siehe hier

Wortkreationen (VIII)

Die Euphemistik entwickelt sich langsam auch zu einer Extremwissenschaft, sonst bliebe uns das Erklimmen solcher Gipfel der Sprachkunst wie "Lebensbegrenzt erkrankte Kinder" (gefunden via Sargnagelschmiede) vorenthalten.

Sonntag, 20. Juli 2008

Im Gesundheitswesen, auf der falschen Seite (2)

Am nächsten Morgen fuhren meine Frau und ich in die Klinik. Sehr früh. Sie nahm ein Buch mit und wollte auf mich warten, denn es war nicht ratsam, nach der Vollnarkose selbst zu fahren.
Ich wurde in OP-Kluft gesteckt, kriegte eine Tablette zu schlucken und wartete in meinem Bett. Der Professor mit seinem ganzen Gefolge kam kurz vorbei. Er schien von der ganzen Aufregung nichts zu wissen, jedenfalls ließ er sich nichts anmerken. Dann wurde ich abgeholt. Meine Frau kam bis zum OP Bereich mit und winkte mir hinterher. Die Tür ging zu.
„Ich bin Dr. Dingenskirchens, Ihre Narkoseärztin“ sagte eine weibliche Stimme mit starkem französischen Akzent. „Sie bekommen gleich eine Spritze und dann leiten wir die Inhalationsnarkose ein.“ Noch während ich in petto witzelte, sie hätten jetzt meinetwegen extra eine Französin eingeflogen, schlief ich wohl ein, denn ich kann mich an nichts mehr erinnern. Sie müssen einem Querulanten wie mir wohl eine Pferdedosis von Wasauchimmer zugedacht haben.
Als ich aufwachte, war mein Kopf voll Watte und meine Augen tränten ununterbrochen. Meine Nase war fest mit Tampons zugestopft, und das war bei weitem das unangenehmste an der Situation. Ich richtete mich auf und merkte, daß ich verkabelt war. Das übliche, EKG, Sauerstoffsättigung, Blutdruck. Die Infusionsflasche war fast leer. Ich drehte mich um, und guckte auf die Anzeige, konnte aber wegen der Tränen nichts erkennen.
„Wenn Sie sich so verrenken, geht Ihr Blutdruck nur in die Höhe“ sagte die Schwester. Ich winkte ihr. Im benachbarten Bett lag eine Frau, die mit gequältem Gesicht die Wand anstarrte. Ich winkte ihr auch. Keine Reaktion.
Ein Operationstisch wurde aus dem angrenzenden OP Raum reingeschoben. Der Patient, auch eine Frau, wurde von vier Personen Eins! Zwei! Drei! gekonnt umgebettet.
Die Frau mit dem gequälten Gesicht wurde von einem schwarzen Krankenpfleger mit ihrem Bett abgeholt. Ich wischte mir die Tränen ab und drehte mich noch einmal um. Meine Werte waren normal.
„Und wann werde ich abgeholt? Ich kriege langsam Hunger.“
„Sie müssen bis zwölf hier bleiben. Anordnung vom Professor, wegen der Schlafapnoe. Und außerdem können sie so wie so nichts essen.“
„Haben Sie aber eine Ahnung, was ich alles kann. Darf ich auf die Toilette gehen?“
„Das geht hier nicht. Wenn’s dringend ist, kriegen Sie die Flasche.“
Darauf verzichtete ich.
In der Zwischenzeit wachte auch die Neue auf. Sie machte einen ziemlich verwirrten Eindruck. Ich winkte auch ihr zu. Sie tat so, als hätte sie nichts gemerkt.
Kurze Zeit später kam ein großgewachsener Krankenpfleger hereingestürmt, ging grinsend auf sie zu und verkündete mit starkem ungarischen Akzent:
„Ich heiße Toth und komme Sie abholen. Und das ist kein Scherz. Ich heiße wirklich so und habe deswegen ein Problem. Verstehen Sie, wie sich das anhört? ‚Ich bin der Toth und komme Sie abholen?’ Verstehen Sie? Hahaha!“
Es war unklar, ob sie davon überhaupt etwas mitbekommen hat oder nicht, sie sagte jedenfalls nichts. Die Tür ging hinter ihnen zu.
Warum passiert so was lustiges immer den falschen Leuten?
Ich langweilte mich bis zwölf fast zu Tode. Dann kam der Stationspfleger und setzte mein Bett in Bewegung. Die Schaukelei machte mir trotz der Watte im Kopf Spaß.
„Warum hat das so lange gedauert? Die OP war schon um neun vorbei“ fragte mich meine Frau.
„Anordnung vom Chef. Intensivüberwachung wegen der Schlafapnoe.“
„Ich denke, Du hast keine?“ Wir grinsten beide.
Die Schwester half mir beim Aufstehen, fragte mich „Geht es ? Sicher?“ und war, nachdem ich heil vom Toilettengang zurückkam, der Meinung, daß ich mich schon umziehen könne.
„Das ist ja höchste Zeit. Ich will nach Hause. Ich habe nämlich Hunger.“
„Sie können aber bestimmt nichts essen.“ Meine Frau und ich grinsten uns gegenseitig an. Mir macht nämlich alles, aber auch alles Hunger.
Die Stationsärztin befreite mich kurze Zeit später von der Infusionsnadel, bedeutete mir jedoch, daß ich erst 16:00 nach Hause gehen dürfte.
Also ich prüfte im Spiegel Sitz und Zustand meiner Nasenschleuder und wir gingen in die klinikeigene Cafeteria etwas essen. Als hätte ich nicht genug Probleme mit dem Essen gehabt (schlucken Sie mal und halten sich dabei die Nase zu), guckte ein etwa vierjähriges Kind die ganze Zeit fasziniert meine Nase an. Seine Mutter war leicht geniert und versuchte ihn abzulenken.
“Keine Angst, sie wächst nach“ stand mir auf der Zunge, verkniff ich mir jedoch. Statt dessen lächelte ich nur. Das Kind lächelte nicht zurück.
Irgendwann waren wir dann doch zuhause. Ich aß etwas richtiges und japste bei jedem Schluck nach Luft. In dieser Nacht schlief ich ganz schlecht. Ich hatte zwar keine Schmerzen, fand aber einfach keine richtige Kopfstellung, denn die Tampons waren extrem lästig. Ich wäre ein paar mal auch fast am eigenen Blut erstickt.
Am nächsten Morgen fuhr ich nach einer Katzenwäsche zurück in die Klinik. Ich hatte beim Fahren nur insofern Bedenken, daß ich mit der Nasenschleuder ein ziemlich außergewöhnliches Bild bot. Ich hätte aber auch eine Vampirmaske tragen können, kein Schwein guckt einem heutzutage beim Fahren noch ins Gesicht.
Der Vorzimmerdrache war immer noch verärgert und ließ es mich spüren.
Sie ließ mich eine ziemliche Weile warten, dann fragte sie mich nach Namen und Geburtsdatum, als hätte sie mich zum ersten mal gesehen. Ich ließ das alles über mich ergehen.
„Haben Sie Schmerzen? fragte mich die Oberärztin.
„Überhaupt nicht, alles bestens. Machen Sie bitte nur diese Stopfen weg!“
Ich sollte unter meinem Kinn ein Schälchen halten, während sie an beiden Schnüren gleichzeitig zog. Es machte Plopp! und meine Nase war frei.
„Das sieht aber gut aus. Ach, verdammt!“ Ein Schwall frisches Blut ergoß sich über meinen Mund.
"Sie bluten ja ganz schön!" sagte sie vorwurfsvoll. Es wurde wiederholt abgetupft, in der Nase kitzelte es. Ich blutete ganz ordentlich. Als die Blutung einigermaßen gestillt war, kriegte ich die Nasenschleuder und eine Nackenkompresse angelegt und sollte noch eine Viertelstunde im Wartebereich bleiben. Falls ich nicht mehr blutete, durfte ich gehen, ansonsten sollte ich noch einmal reinkommen.
Als die Zeit verstrichen war, erklärte ich dem Drachen, daß ich jetzt gehe.
„Mein Gott! Sie bluten ja!“ Sie machte schnell die Tür auf und schob mich in den Untersuchungsraum rein, obwohl noch ein Patient drin war.
Ich wurde noch ein bißchen verarztet, bekam eine frische Nasenschleuder und ging.
Ich sagte zwar „auf Wiedersehen“, hoffte jedoch, daß ich nie wieder hierher kommen werde.
Der Vorzimmerdrache hatte mich jetzt endgültig verärgert.
Das war eine so einfache Geschichte… wir, die auf verschiedenen Seiten des Gesundheitssystems stehen und parallele Leben leben… keine wirkliche Berührung… und dann das.
Warum mußte sie sich einmischen? Mein Weltbild bekommt noch einen Sprung.

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